Bei einer Übungsfahrt mit dem Moped erkundeten wir einen kleinen Stausee östlich unserer Unterkunft. Dort wurden offenbar Vorbereitungen für einen Markt oder eine Party getroffen und ein freundlichen Mann erklärte uns, es sei wegen den Sternschnuppen, für die sich locals und einige Studenten mit Dozent am Abend am See versammeln würden. Es war eine witzige Konversation, da niemand das Wort für Sternschnuppen in einer gemeinsamen Sprache kannte. Ohne den netten Hinweis hätten wir die Geminiden wohl verpasst. Wir versprachen später zurückzukehren und bedankten uns für die Einladung. Weiter oben, am Staudamm, wartete ein weiterer sehr freundlichen Thai scheinbar nur mit seinem Reisigbesen in der Hand auf uns. Nach der Frage woher wir denn kommen und einer kurzen Vorstellung zeigte er uns sogleich die Gedenkstätte für den Besuch des verstorbenen Königs am See, samt Bilder vom Einsetzen von Fischen. An diesen Beispielen sieht man wie gastfreundlich Thais sind und das sie sich auch nicht scheuen dich anzusprechen, wenn sie insgesamt nicht mehr als 10 Worte Englisch sprechen. Wirklich nette Begegnungen waren das!
Noch ein paar weitere Worte zur positiven Geisteshaltung in Thailand. Es ist sehr viel einfacher für uns Plastikmüll von Getränkeflaschen zu vermeiden, als in Lateinamerika. Am Straßenrand finden sich Umkehr-Osmose-Wasseraufbereiter, bei denen man quasi zum Nulltarif Trinkwasser zapfen kann (zwei Liter umgerechnet unter 3 Cent). Leider werden einem beim Einkauf jedoch genau so viele Plastikbeutel angedreht, wie in anderen Ländern. Wir haben uns bis heute 'Keine Tüte bitte!' in Thai nicht gemerkt, aber so schnell wie alles eingetütet wird hat man fast keine Chance zu widersprechen. Beim cruisen sind uns außerdem Sammelstellen für Sondermüll aufgefallen. Dort lagern die ausgedienten Leuchtstoffröhren und Co eines Dorfes bis zu ihrer hoffentlich sachgemäßen Entsorgung oder Verwertung. Eine so hohe Dichte an Sammelstellen für giftige Abfälle ist uns anderswo nicht aufgefallen. Sehr positiv!
Am Abend kehrten wir dann zum See zurück und stopften uns erstmal mit Pad Thai und Dumplings voll. Es dauerte nicht lange, dann hat uns der Dozent entdeckt und übte an uns seine Englisch und Deutsch-Kenntnisse. Auch dies was eine sehr angenehme Begegnung, ähnlich denen am Vormittag. Max versuchte dann auf dem Staudamm mit einer Dose Bier als Treibstoff die richtigen Einstellungen für die Kameras zu finden, um Sternschnuppen und Sterne zu fotografieren. Wie es das Schicksal will wählte er, wie sich später herausstellte die richtigen Einstellungen für die Kamera, die immer zum falschen Zeitpunkt auslöste und die falschen für diejenige, die zufällig eine Sternschnuppe erwischte.
Irgendwie ist das Bildrauschen bei der neuen Actioncam SJ5000x ELITE von SJCAM nicht statistisch, sondern manche Pixel rauschen systematisch heller und manche dunkler. Wenn man dann mit maximaler Verschlusszeit und minimalem ISO-Wert aufnimmt verringert sich das Rauschen nicht wie vermutet, sondern brennt sich als merkwürdiges Muster in die dunklen Bereiche zwischen den Sternen. Damit ist die Funktion mit 60 s Belichtungszeit eigentlich vollkommen nutzlos, es sei denn man will das Rauschen auf dem Chip charakterisieren. Scheiße, Max hat eigentlich den ganzen Abend so aufgenommen. Außerdem hat diese Kamera ohne zutun manchmal nur einen kleinen zentralen Bildausschnitt abgespeichert, sprich den digitalen Zoom benutzt. Komischer Defekt. Sobald Max Zeit dazu findet - und alle Funktionen restlos ausprobiert sind - gibt es einen ausführlichen Testbericht. Wenn wir daran denken, dann wir er hier verlinkt werden. Mit der Superzoom-Kompaktkamera Cyber-Shot DSC-WX500 von Sony sind wir eigentlich ganz zufrieden. Sie kann zwar in Punkto Lichtstärke und Bildqualität nicht mit einer professionellen DSLR konkurrieren, hat aber sowohl beim Gewicht und dem Preis weniger als die Hälfte des Wertes einer professionellen Kamera.
Leider haben wir mit der besseren Kamera keine Sternschnuppe erwischt. Das wussten wir ja aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Stattdessen lagen wir auf dem Damm, den Blick in den Himmel gerichtet und stimmten in die Ui und Ah Rufe der Thais um uns herum ein, immer wenn ein Bröckchen aus dem Weltraum über unseren Köpfen verglühte. Ein wirklich nicht zu übertreffendes Erlebnis. Keine Wolke war am Himmel und die kleinen Berge, die den Stausee begrenzten, schirmten uns gegen den Lichtsmog der Umgebung ab. Außerdem war der Mond noch nicht aufgegangen und somit hatten wir ideale Bedingungen um die Geminiden zu beobachten. Die Natur hat einfach die beste Grafik und irgendwie auch Sinn für Humor, das so etwas bedrohliches wie verglühende Geschosse so schön aussehen kann.
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Der See und Damm bei Tageslicht. |
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Mit viel Nachbearbeitung sind die Bilder der Actioncam ganz nett. - Sirius spiegelt im Stausee. - We love it. |
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So sieht ein Bild mit der Actioncam unbearbeitet aus (60 s, ISO 100, 12 MP). Es ist das Bild mit der Sternschnuppe. Auf Pixelebene sieht man eine merkwürdige Struktur im Bild. |
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Bearbeitete Version des vorherigen Bildes. Versucht man die Struktur wegzukriegen, so verlasst auch die Sternschnuppe. |
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Bearbeitete Version des vorherigen Bildes. Weniger Struktur - weniger Sternschnuppe... Schade. Gleich mit 20/30 s und ISO 200/400 aufzunehmen wäre besser gewesen. |
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Die Marktstände vom Damm aus. (Sony-Kamera) |
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Die Marktstände vom Damm aus. (Sony-Kamera) |
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Orion und eine Flugzeug-Leuchtspur. (Sony-Kamera) |
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Orion und Sirius (heller Stern ganz unten) erscheint über den Hügeln. |
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