Nachdem die letzten Wochen, ach was - die letzten Monate - sehr ereignisreich waren, ist es Zeit sich etwas auszuruhen. In Cuenca genossen wir die Freiheit in einer kleinen Ferienwohnung selbst kochen zu können. Es gab die besten Käs-Spatzen mit Röst-Zwiebeln im Umkreis von 6000 km. Wir haben zum ersten Mal in unserem Leben selbst Spätzle vom Brett geschabt. Vielleicht sind wir in Ecuador deutscher als Zuhause. Wir besorgten uns wieder den guten Käse aus Salinas, denn den gibt's hier auch im Supermarkt. An einem anderen Tag gab es Kaiserschmarrn mit Apfelkompott, auch komplett selbst gemacht. Das Rezept wurde etwas abgewandelt, denn statt raffinierten Rübenzucker wurde Zuckerrohr-Masse verwendet. Max rechte Hand wurde beim Eischnee mit der Gabel schaumig schlagen wahrlich auf die Probe gestellt. Manchmal tut sie zwar noch etwas weh, aber an so eine Anstrengung wäre vor der Abreise aus Deutschland nicht zu denken gewesen. Demnach ist die Sehnenentzündung schon deutlich besser geworden. Hoffentlich verschwinden die restlichen Schmerzen auch bald. Ob die teure Therapie mit traditioneller chinesischer Medizin oder einfach die Zeit für die Heilung verantwortlich ist, das weiß niemand. Jedenfalls schmeckten die Anden für kurze Zeit sehr nach Alpen. Wenn man soviele Berge sieht, dann bekommt man natürlich Lust auf Spätzle, Schmarrn und Leberkäse. Letzteren haben wir nicht selber herstellen können und zu kaufen gibt es auch keinen. Insgesamt haben wir aber ein Kilo Mehl vernichtet. Anna hat auch endlich gescheite Pfannkuchen bekommen. Diese gibt es hier zwar auch in den Restaurants, aber sie entsprechen nicht ganz unseren Vorstellungen.
Annas Geburtstag war leider auch nicht so schön wie geplant. Stattdessen lag Anna zwei Tage krank im Bett und es war gar nichts mit ihr anzufangen. Als Geschenk gab es bisher nur ein Paar hübsche Ohrringe mit Perlmutt von Max und die Sport- und Wanderschuhe, die Anna bereits in Deutschland bekommen hatte. Vielen Dank an Mama und Oma, die Schuhe sind in täglichen Gebrauch. Wenn Anna wieder ganz auf der Höhe ist, dann gehen wir schick Essen. Wir recherchierten schon, das es in Cuenca auch Sushi gibt und haben Empfehlungen für ein Österreichisch-Thailändisches Restaurant gelesen, was sich auch sehr interessant anhört.
In der Stadt erledigen wir auch viele lang aufgeschobene Dinge. Beim Frisör halfen uns zwei Frauen, die sowohl Englisch als auch Spanisch sprachen, beim Übersetzen. Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden und wer weiß was ohne Kommunikationshilfe passiert wäre. Nachdem wir in Kuba bereits den Laptop verkauft hatten, wollten wir in Ecuador ursprünglich noch die ausgebaute Festplatte nach Hause schicken. Daher haben wir noch ein paar Andenken und Geschenke gekauft um sie mitzusenden, wenn wir sowieso ein Paket schnüren würden. Dumm gelaufen nur, dass man aus Ecuador überhaupt keine “Technologie” ins Ausland schicken darf - Festplatten eingeschlossen. Außerdem muss man wissen, dass der Paketdienst nach Europa unfassbar teuer ist. Tja, was sollen wir sagen, die Festplatte schleppen wir jetzt weiter mit uns herum und die gekauften Geschenke haben ihren Wert durch den Versand um 150% gesteigert. Als nächstes suchen wir nach einem neuen Smartphone, denn unsere Mühlen sind schon über 5 Jahre alt. Wir brauchen ein Gerät mit zuverlässigen Akku und WLAN, großem Bildschirm für die Online-Recherche und GPS zur Navigation. Unsere Handys und das Tablet decken jeweils nur einen Teil der Anforderungen ab und so wird es Zeit sich etwas neues zuzulegen. Hier in Ecuador sind die Preise für Elektronik vergleichbar mit Europa. In den nächsten Ländern unserer Reise (Peru, Bolivien und Kolumbien) ist es schwieriger und teurer ein Smartphone zu kaufen, haben wir erfahren.
In den folgenden Tagen wollen wir uns das koloniale Cuenca etwas genauer anschauen und vielleicht noch ein paar Ausflüge machen. Dann gibt es auch wieder schöne Bilder. In Gedanken sind wir immer noch viel bei der Familie. Max macht sich Sorgen um seinen Papa auf der Intensivstation und Anna ist auch immer noch in der Trauerphase um ihren Papa.
Dann erholt euch mal beide gut, das deutsche Essen klingt sehr lecker :) schön, dass es deiner Hand endlich besser geht Max!! Allerliebste Grüße aus München. Auch von Fabbe .
AntwortenLöschenSteffi <3
Und ich mache mir Gedanken um Euch! Macht was Schönes, schreibt es in den Blog und dann kann ich Jürgen gute Sachen erzählen. Eure Postkarte steht direkt neben ihm.
AntwortenLöschenHi
Danke für die lieben Kommentare!!!
AntwortenLöschenEs gab dann doch kein neues Handy. Da sind wir dann doch zu sparsam aka geizig gewesen. Stattdessen haben wir einen neuen kleinen Rucksack für Anna gekauft, denn beim alten ging der Reißverschluss kaputt. Außerdem haben wir jetzt eine neue Bluetooth-Tastatur für das Tablet, damit geht das Schreiben deutlich leichter von der Hand.