Sonntag, 24. Juni 2018

Erster Stop auf Bali


Unser Aufenthalt in Indonesien beginnt auf Bali, der wohl bekanntesten Urlaubsinsel der 17508 Eilande des größten Inselstaates der Welt. Nachdem wir das letzte Jahr über immer zu zweit gereist sind, erwarteten wir nun sehr unterschiedliche Dinge von Bali und trennten uns daher für einige Zeit. Anna begab sich nach Ubud, dem kulturellen Zentrum der stark vom Hinduismus geprägten Insel. Dort versammeln sich viele Touristen um das umfangreiche Angebot von Yoga und Co zu nutzen. Anna belegte Sky-Yoga, Yin und Qigong Kurse und hatte große Freude an dem umfangreichen Angebot vegetarischer Restaurants. Außerdem ging sie mit den Trash Heros Müll sammeln und erkundete die Reisterrassen mit dem Fahrrad. Wir beide genossen es, während wir alleine reisten mit viel mehr Menschen in Kontakt zu kommen, als man es als Pärchen tut: Zu zweit ist man eben sehr aufeinander fixiert und es gibt nicht so viel Raum für neue Bekanntschaften. 





Wer die letzten Videos im Blog gesehen hat, der weiß bereits: Max war tauchen. Das berühmte Wrack der Liberty - einem amerikanischen Versorgungsschiff, dass nach einem japanischen Torpedoangriff auf Grund lief und später vom Strand in etwas tiefere Gewässer abrutschte - war definitiv ein Highlight. Einen Nachttauchgang kann Max dort nur empfehlen. Der Tauchspot lässt sich bequem vom Steinstrand von Tulamben aus erreichen und man benötigt kein Boot. Das Dive-Resort Sea Hua Ha Ha kann man nur jedem ans Herz legen, denn die Preise sind unschlagbar günstig und das Personal und die Ausstattung rundum überzeugend. In Amed verbrachte Max einige Zeit damit das Rollerfahren zu üben und unternahm einige Ausflüge zum Tauchen, Schnorcheln, den Reisterrassen und dem Wassergarten Tirta Gangga.






Dabei recherchierte Max einige Informationen zum Freediving. Ein Kurs zum Apnoe-Tauchen wird wohl unser nächstes großes Abenteuer, ihr werdet ja sicherlich davon lesen. Unsere Etappe als Solo-Reisende wurde alsbald ungeplant abgebrochen, denn Annas Kreditkarte ging verloren und nur Max reist mit mehreren Ersatzkarten. Witziger Weise spucken die momentan aber auch kein Bargeld aus und die Bank spricht von vorübergehenden Wartungsarbeiten. Also haben wir nur eine Kreditkarte die voll funktionstüchtig ist und haben uns deswegen in Mataram auf der Nachbarinsel Lombok getroffen. Die Verlängerung der Visa für Indonesien soll hier schneller und unkomplizierter ablaufen, dass finden wir dann morgen heraus. 

Donnerstag, 14. Juni 2018

Highlife in Kuala Lumpur

Kuala Lumpur ist eine echte Megacity, wie man sie in Deutschland nicht finden kann. Die Wahrzeichen der Stadt, der KL Tower und die Petronas Towers, jeweils über 400 m hoch überragen die Skyline aus Hochhäusern und dem endlosen Gewirr von Straßen, die sich bis in die Vorstädte verzweigen. Da liegt es nahe Unterkunft in einem Hochhaus zu beziehen und vom Ausblick zu profitieren. Zu viert ist eine Wohnung im Vortex Tower gar nicht teuer (etwa 40 € pro Nacht) und in der Tat waren wir mit dem Blick aus dem Fenster im 47. Stock sehr zufrieden. Vor allem Nachts hat man seine Freude an den Lichtern der Stadt. Der Verkehr ist schrecklich zäh, aber man kommt mit einer Kombination von kostenlosen Bussen und der günstigen Monorail ganz gut von A nach B.

Max und Anna nutzen die Malls um sich mit Textilien und Technik für die weitere Reise einzudecken. Die größte Investition war eine Tauch-Lampe, deren Kauf ja schon lange im Raum stand. Max kann es kaum abwarten, sie für Unterwasseraufnahmen und Nacht-Tauchgänge einzusetzen. Außerdem ging es in die Parks der Stadt und Lisa und Jonas erkundeten zusätzlich den Botanischen Garten. Unsere Unterkunft lag in Laufweite der Petronas und wir genossen die Licht- und Wassershow im angeschlossenen Park gleich hinter den Zwillings-Türmen. Von dort aus hat man sicherlich den besten Blick auf die mächtigen Bauwerke, deren Architektur aus der Ferne aber zugleich auch filigran wirkt. Jonas brachte den Vergleich zu Kristallen an. 





Wir hatten viel Spaß zusammen und durchstreifen mitunter ziellos die Straßen, auf denen es besonders Anna viel zu heiß wurde. Die Großstadt bietet zwar interessante Eindrücke, ist aber hektisch, von den Abgasen der Fahrzeuge im stockenden Verkehr vernebelt und für uns immer nur Mittel zum Zweck. Für die Ausreise nach Indonesien war Kuala Lumpur mit seinem Internationalen Flughafen ein in erster Linie praktisches Ziel. Den Zugang zu billigen importierten Produkten und eine einigermaßen ausgestattete Küche in unserem Sky-Apartment nutzen wir für gemeinsames Kochen. Aber das Abflugdatum von Anna und Max rückte unaufhaltsam näher und schon bald war es an der Zeit sich von Jonas und Lisa zu verabschieden. 


Als letzte gemeinsame Aktivität erkoren wir einen Kochkurs in einem Privathaushalt, den wir über die Agentur Withlocals buchten. Bei Ruth zuhause lernten wir ein paar Tricks der indischen Küche. Genauer der Küche aus Mangalore. Diese Region wurde von holländischen und portugiesischen Kolonialherren geprägt. Ruth ist Christin und gab uns interessante Einblicke in den Vielvölkerstaat Indien. Müssen wir es erwähnen? Die gekochten Speisen waren köstlich. Hier das Handout mit Details und Rezepten: The Indian Food Trail Mit vollem Bauch und reichlich Masala-Gewürzmischung in der Tasche verließen wir glücklich das Apartment.



Aller Abschied fällt schwer, hatten wir uns doch schnell an das Reisen mit Jonas und Lisa gewöhnt. Aber nachdem mittlerweile fast 3 Monate vergangen sind, seit dem wir zum ersten Mal malaiischen Boden betreten haben, wollten wir weiter und noch mehr von Süd-Ost-Asien entdecken. Die beiden anderen steuern Ziele an, bei denen wir schon viele tolle Dinge entdeckt haben und für uns zwei geht es weiter nach Bali. Wir wünschen Jonas und Lisa viel Spaß auf ihrer weiteren Reise. Wer sich für die Abenteuer der beiden interessiert, der kann sich unter folgendem Link auf dem Laufenden halten:

In den drei Monaten auf der malaiischen Halbinsel und den nahen Inseln haben wir zu zweit knapp 6000 € ausgegeben. Etwa ein Drittel der Kosten entfallen jeweils auf Unterkunft sowie Essen & Trinken und das letzte Drittel auf Transport, Einkäufe und Unternehmungen. Die größten Ausgaben waren unsere in Butterworth bestellten Brillen und Kontaktlinsen mit knapp 600 €. Eine vergleichbare Summe haben wir für das Tauchen ausgegeben, davon fast die Hälfte für Max Tauchkurse auf Perhentian. Verhältnismäßig teuer waren auch die Tage in Singapur, wo wir insgesamt knapp 400 € ausgegeben haben. Statt einer teuren Anreise haben wir unser Budget also mit dem Brillenkauf und dem Tauchen gut ausgeschöpft.

Wir mussten uns mit unseren Unternehmungen nicht einschränken, denn Malaysia ist nach wie vor ein günstiges Reiseland. Es fallen zum Beispiel keine Visa-Gebühren an, und auch das Abheben von Bargeld war für uns kostenlos. Die Touristensteuer und GST schlagen etwas auf das Preisniveau auf werden aber nicht überall so ernst genommen bzw. gerade auch offiziell ausgesetzt. Wie immer wird es auch eine kurze Zusammenfassung unserer Erfahrungen zu Malaysia geben, sobald wir Zeit dafür finden. Gerade fehlt eigentlich noch das Resümee für Vietnam und auch zu Süd-Thailand haben wir noch nichts veröffentlicht... Immer dieser Stress. 😁

Montag, 11. Juni 2018

Kunst in Ipoh

Über unzählige Serpentienen ging es von Tanah Rata nach Ipoh. Als wir ausstiegen war von der kühleren Bergluft nichts mehr zu spüren und die tropische Schwüle hatte uns wieder eingehüllt. Zu viert zu reisen hat seine praktischen Vorzüge, denn wir konnten uns die Kosten für eine Wohnung im Hochhaus Octagon teilen und hatten so eine günstige Unterkunft mit reichlich Platz, dem Blick über die Stadt und außerdem einen Pool zur Abkühlung. Die Mall, die wir von unserem Fenster im 16. Stock schon sehen konnten versorgte uns mit lange vermisstem, wie Käse, eingelegten Gürkchen und Sauerteig-Brot.

Am nächsten Tag erkundeten wir die Straßenkunst und Geschäfte der Stadt. Unser Highlight war eine Ausstellung mit Miniaturen aus Teig. Anstatt die Figuren zu bemalen wurden sie aus eingefärbtem Teig Stück für Stück modelliert, was viel Geduld erfordert. Die kunstfertigen Szenen zeigen Momentaufnahmen der chinesischen Geschichte und der Eintritt kostet nur 1€. Unser Aufenthalt in Ipoh war nur kurz. Lisa und Max machten noch einen Abstecher zum historischen Bahnhof und kauften Tickets für die Weiterfahrt nach Kuala Lumpur am darauf folgenden Morgen.






Samstag, 9. Juni 2018

Abwarten und Tee trinken

Die Cameron Highlands sind eine berühmte Attraktion in Malaysia und werden vor allem von asiatischen und auch malaiischen Touristen aufgesucht. Angezogen von den gemäßigteren Temperaturen in den Bergen erfreuen sich die Menschen besonders an den landwirtschaftlichen Produkten, die wir auch aus den nördlichen Breitengraden kennen. Erdbeeren wachsen dort ganzjährig und sind der letze Schrei. Nicht nur die Asiaten können gar nicht genug davon kriegen, auch für uns ist die Erdbeere etwas besonderes geworden, bekommt man sie doch nur sehr selten so dicht am Äquator. Für die Touristenmassen wurden zahlreiche Betonburgen in die Berglandschaft gepflanzt, die noch unattraktiver sind, als die Plastik-Zelte der Erdbeer-Plantagen.

Etwas abseits der Hauptstraße hinter den Orten Tanah Rata und Brinchang, deren Gesicht stark vom Massentourismus geprägt ist, findet man die wunderbar anzuschauenden Tee-Plantagen von BOH. Es empfiehlt sich mit dem lokalen Bus bis zum Abzweig von der Hauptstraße zu fahren und von dort aus zu laufen. Der Weg führt etwas über eine Stunde durch die von den heckenartig beschnittenen Tee-Büsche, welche die Hügeln rings umher mit sattem grün bedecken. Allein für diesen Spaziergang lohnt sich der Besuch der Cameron Highlands. Die Ausstellung zur Geschichte und Produktion von BOH-Tee ist eher nebensächlich. Läuft man durch die gigantischen, aber verwaisten Einkaufszentren oder blickt in die leeren Fenster der Betonburgen, dann bedauert man, wie fehlgeleitete Investitionen und Bausünden die Region in den letzten Jahren verändert haben.












Lieblingsbilder von der Lieblingsinsel













Montag, 4. Juni 2018

Advanced Open Water Diver: Jonas und Max

Die Perhentian Inseln gehören zu den günstigsten Orten auf der Welt, um Tauchen zu lernen. Unsere Erfahrungen mit den Turtle Bay Divers sind gänzlich positiv, da liegt es nahe dort seine Tauchfähigkeiten zu verbessern. Während wir noch hin und her überlegten, wer zu welchem Kurs Lust hat, erkundeten wir noch ein wenig die Flora und Fauna über Wasser. Es gibt am Tage Warane und andere Echsen zu sehen, zahlreiche Pferdeschwanzhörnchen und Gleithörnchen hüpfen und segeln von Ast zu Ast und fechten lautstark Revierkämpfe aus. Tausendfüssler, Spinnen und Stabschrecken leben im Dschungel der Inseln. In der Dämmerung ziehen Dutzende wenn nicht Hunderte Flughunde ihre Bahnen über unseren Köpfen, auch Fledermäuse sind nicht selten. Als wir in der abendlichen Dunkelheit den Strand entlang liefen konnten wir Taucher bei den Vorbereitungen zu einem Nachttauchgang beobachten. Das macht natürlich besonders Lust auf einen abenteuerlichen Tauchgang im Schein der Taschenlampe. Was nachts unter Wasser wohl so aus seinem Versteck kriechen mag?

Unsere Unterkunft setzte sich aus drei Reihen kleiner Bungalows zusammen. Wir schliefen in der günstigsten Reihe weiter weg vom Meer. An einem Tag fiel eine gar nicht scheue Gruppe Brillenlanguren in die gepflegte Grünanlage zwischen den Häuschen und fraß sich mit seinen niedlichen gierigen Mäulchen durch alles Blattwerk in Reichweite. Ein Weibchen war mit seinem zum Quadrat niedlichen orange gefärbten Baby unterwegs. Was ist süßer als ein Brillenlangur? Ooohhhh! Uuuhhhh! Ein Baby-Langur! Von Mama's Chalet aus blickt man über türkises Wasser auf die silbrig-weiße Moschee auf Perhentian Kecil mit dahinter liegendem tief-grünen Dschungel. Beim Ablaufen des Broadwalk rund um Perhentian Kecil catnappten Jonas und Max einen jungen Kater, der uns zumindest eine Zeit lang begleitete. Wir fanden außerdem einen komischen Käfer mit flusigen, weißen, ja fast federartigen Flügeln. So etwas hat noch keiner von uns gesehen. Wer weiß, was das für ein Insekt ist?






Lisa hatte nach dem Tag Bedenkzeit immer noch Schnupfen und beim Gedanken unter Wasser zu gehen war ihr gar nicht wohl. Anna klagte weiterhin über Schmerzen im Ohr, die später von einem Arzt auf eine leichte Entzündung zurückgeführt wurden. Das war es dann wohl vorerst mit dem Tauchen für die beiden. Max und Jonas entschieden sich gemeinsam dem PADI Advanced Open Water Diver Kurs zu beginnen, denn wann ergibt sich für die zwei Brüder schon einmal die Gelegenheit etwas so spannendes gemeinsam zu erleben. Zum Glück ließen uns die Mädels unser Abenteuer, obwohl sie selbst nicht mitmachen konnten und sich stattdessen ein paar Tage entspannten. Für die Jungs hieß es lernen, lernen, lernen und jeden Tag jede Menge Action und Abenteuer. Der Kurs setzt sich aus Modulen zusammen und wir wollten in den drei folgenden Tagen zunächst unsere Fähigkeiten in der Tarierungs-Kontrolle und der Unterwasser-Navigation verbessern, dann einen Tief- und einen Nacht-Tauchgang absolvieren und zuletzt ein tief liegendes Wrack erkunden. Bei den Turtle Bay Divers kostet der Kurs 950 RM (etwa 200 €).

Während der Kurs-Tauchgänge ließen wir die Kamera an Land, denn wir wollten uns ganz auf die Übungen konzentrieren. Das war zwar eine gute Idee, aber auch sehr schade. Gleich beim ersten Tauchgang mit Instructor Lisa aus Österreich führten wir tolle Kunststücke auf, bei denen es darum ging seinen Auftrieb unter Wasser mit fein abgestimmter Atmung so zu kontrollieren, dass wir um die eigene Achse drehend oder im Salto durch einen Plastik-Ring schwammen. Das beste Motiv wäre sicherlich das Surfen auf der Tauchflasche des flach über dem Boden schwebenden Tauch-Bruders gewesen. Bei der Aktion machten wir jeweils lustige Posen auf dem Rücken des anderen mit denen wir Surfer persiflierten. Das Rückwärts-Schwimmen müssen wir auf jeden Fall noch üben. Bisher bewegen wir uns in der ersten Hälfte der Bewegung bestimmt 3 cm rückwärts und dann aber wieder 10 cm nach vorne. Ein wirklich lehrreicher Kurstag und Lisa ist eine lustige aber auch ernsthafte Tauchlehrerin.

Bei der Unterwasser-Navigation stellten wir uns ganz gut an, aber auch hier muss man das gelernte in weiteren Tauchgängen üben. Man orientiert sich an den Elementen der Unterwasserwelt oder navigiert mit einem Kompass. Der Tief-Tauchgang ist im Prinzip nicht viel anders, als die Tauchgänge bis maximal 18m Tiefe. Nun dürfen wir auch bis maximal 40m abtauchen, aber es wird empfohlen nicht unterhalb von 30m zu gehen. Bei diesen Tiefen reichert sich Stickstoff schneller im Gewebe an und das Risiko für eine Dekompressionskrankheit und Gas-Narkose nimmt stark zu. Umso wichtiger ist es seine Grenzen zu kennen und Nullzeitgrenzen einzuhalten und auf Signale seines Körpers zu achten. Wenn man die Nullzeitgrenze überschreitet, so wird anstatt des Sicherheits-Stopps von 3 Minuten auf 5m Tiefe ein Dekompressions-Stopp erforderlich. Damit möchte man vermeiden, dass sich Gasblasen im Gewebe bilden. Die Gasbläschen sind nicht nur schmerzhaft, sondern beeinträchtigen auch die Funktion lebenswichtiger Organe. Daher ist eine Dekomressions-Krankheit unbedingt zu vermeiden und im Notfall in einer Druckkammer zu behandeln. Be a SAFE Diver: Slowly Ascent From Every Dive!

Der Tief-Tauchgang in unsrem Kurs fand an der Divesite Pinnacle - Temple of the Sea statt und war vielleicht unser schönster Tauchgang bisher. Es ging auf 25m hinab, also blieben wir von einer Gas-Narkose verschont. Auf dieser Tiefe kann man nur 25 Minuten bleiben, bevor ein Dekrompressions-Stopp notwendig würde. Außerdem veratmet man viel mehr von seinem Luftvorrat pro Atemzug, denn beim Scuba-Tauchen atmet man die Luft aus dem Tank dank des Atemreglers immer mit Außendruck und der liegt bei dieser Tiefe über 3 Bar. Daher niemals die Luft anhalten und aufsteigen, denn dann dehnt sich die Luft in der Lunge aus und sie reißt. Dort unten spielten wir ein bisschen mit einem rohen Ei, bevor es an die Fische verfüttert wird. Der hohe Druck hält die glibberige Masse erstaunlich fest zusammen. Während wir das Riff nach oben umkreisten gab es 7 schlafende Bamboo Sharks zu sehen, mehrere Blue Spotted Whipray, White Eyed Murays, Black Spottet Porcupinefish, Scorpion Fish, Zebra Lionfish, natürlich die häufig anzutreffenden Rifffische und ein paar kleine farbenfrohe Phyllidia Colestis, eine Nacktschneckenart. 

Ein Nacht-Tauchgang ist genau so dunkel und nass, wie es sich anhört. Als hätte das Atmen unter Wasser nicht schon genug Nervenkitzel zu bieten, mit dem Schein einer Taschenlampe in die Dunkelheit abzusinken ist ein Extra-Erlebnis. Jonas und Max blieben aber genau so entspannt, wie es jeder Taucher sein sollte, den unter Wasser lässt man sich grundsätzlich nicht aus der Ruhe bringen um Fehler zu vermeiden. Nachts kommen hunderte Krabben und Garnelen aus ihren Höhlen gekrebst und erstarren im Licht der Lampe. Sie sind im Riff besonders leicht auszumachen, denn ihre Augen reflektieren das Licht und erscheinen als rote Punkte überall zwischen den Steinen und Korallen. Ein Tintenfisch und eine Sepie waren auf der Jagd und wechselten hektisch ihre Farbmuster, entweder um sich vor uns zu tarnen, wahrscheinlicher aber um uns zu sagen wir sollen bloß abhauen. Wir bekamen von Lisa einen Indian Ocean Walkman gezeigt, der eigentlich schon am Tag schwer genug zu entdecken gewesen wäre, da er sich als Stein tarnt und mit der Umgebung verschmilzt.

Auch in der Dunkelheit verloren wir nicht die Orientierung, denn wir kannten den Tauchspot D'Lagoon bereits vom Navigations-Lehrgang. Auch unser Luftmanagement wird immer besser und nach 45 Minuten auf 10 Metern Tiefe war unser Tank immer noch halb voll. Dennoch ging es an die Oberfläche, denn der Captain will auch irgendwann Feierabend machen. Es war widerlich windig und es regnete über der Wasseroberfläche, so dass wir am liebsten wieder in die 29°C warme Dunkelheit abgetaucht wären. Da hilft nur noch raus aus den nassen Klamotten, auf dem Boot an seinen Bruder kuscheln und so schnell wie möglich einen heißen Milo einflößen. Wir mussten am nächsten Tag topfit sein, denn es ging erneut auf 25m zum Vietnamese Wrek. Das Flüchtlingsboot wurde absichtlich versenkt, denn die Vietnamesen wollten unter keinen Umständen zurück geschickt werden. Dort unten gab es einige Schnecken zu entdecken und wir fanden Flabelina Rubrolineata, Pteraeolodia Lanthina und Caloria Militaris. Jetzt sind wir Advanced Open Water Diver!


Mit Kevin und Lisa von Turtle Bay Divers haben wir uns sehr gut verstanden und das Tauchen im Bruder-Buddy Team war ein großer Spaß. Es war regelrecht traurig sich von den Inseln verabschieden zu müssen. Hoffentlich können Lisa und Anna auch bald wieder Tauchen gehen. Max macht den Kurs auch gerne noch einmal mit Anna zusammen, denn man lernt ja nie aus. Der allerletzte Tauchgang zum Spaß war zwar mit einer wunderbaren Artenvielfalt gespickt, aber zwei andere Taucher in unsrem Team machten Jonas und Max sehr traurig, denn sie tatschen ständig die Unterwasserlebewesen an und kollidierten mehrfach, sowohl fahrlässig, als auch mutwillig mit den fragilen Strukturen des Riffs. Wir könnten einen ganzen Bericht darüber schreiben, wie falsch sich die zwei Chinesen verhalten haben, vom Verhalten unter Wasser bis zum Verlieren eines Blei-Gewichtes beim Einstieg aufs Boot. Leider ist nicht jeder so umsichtig und reflektiert sein Handeln so wie wir.