Montag, 27. August 2018

Das ganze Leben ist eine Reise

Jetzt haben wir ja ewig nichts mehr geschrieben. Auf Bali haben sich die Ereignisse überschlagen. Wir waren verunsichert durch die geologischen Aktivitäten in der Region und auch in einer persönlichen Krise, denn wir konnten unserer Reisesituation nicht mehr so viel abgewinnen. Zum einen vermissten wir Freunde und Familie, zum anderen ein geregeltes Leben mit ein wenig mehr Routine. Was uns besonders beschäftigte war auch die Frage, wie es nach der Weltreise überhaupt weitergehen sollte. Max hat ein Stellenangebot in Norwegen und egal ob wir hier oder wo anders neu anfangen wollen, uns war klar, dass der Start einige Zeit und auch Geld in Anspruch nehmen würde. 

Man kann eben nicht so einfach von einer Weltreise zurück kommen, denn es gibt ja überhaupt keinen Ort und kein geregeltes Leben mehr, stattdessen setzt sich die Reise auf der Suche nach einem neuen Zuhause weiter fort. Mit ein wenig Bedenkzeit konnten wir unsere Prioritäten neu ordnen. Wir wollten uns Norwegen einmal im Sommer anschauen und dann entscheiden, ob wir dort leben möchten. In Deutschland wollen wir unsere Familien und Freunde besuchen und obendrein will Anna sich einer Augenoperation unterziehen um die Brille los zu werden. Entsprechend unseres Schlachtplans sind wir dann auch verfahren.

Mittlerweile ist die Entscheidung gefallen und wir werden schon bald nach Trondheim in Norwegen umziehen. Das ist ein großes neues Abenteuer, auf das wir uns da einlassen. Noch steht außer dem Entschluss es zu versuchen und Max Stellenangebot aber auch so gar kein Detail fest. Die nächsten Wochen und Monate werden sicherlich viele Herausforderungen mit sich bringen, aber wir sehen in dem Experiment Norwegen auch eine ganz große Chance. In jedem Fall steht die vor uns liegende Zeit in krassem Gegensatz zu den Erlebnissen des letzten Jahres auf Weltreise.




Donnerstag, 5. Juli 2018

Lombok und die Gilis

Angeblich ist die Imigrasi auf Lombok zügig im Bearbeiten von Visa-Verlängerungen. Also warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und Indonesien auch Abseits von Bali erkunden und währenddessen die Visa Formalitäten erledigen? Um es vorsichtig auszudrücken: Unser erster Eindruck von Lombok war kein positiver. Ok, Städte wie Mataram sind nun mal nicht unser Lieblings-Aufenthaltsort. Aber hier waren wir Länder wie Kuba oder Kambodscha erinnert: verwahrloste Straßenhunde und Müllhaufen mit ihrem säuerlichen Geruch sind in den Straßen frequent anzutreffen. Da waren wir von Malaysia und dem touristischen Bali scheinbar verwöhnt worden. Zum anderen - und da schämen wir uns etwas, dass zugeben zu müssen - wir sind genervt von der Kultur. Da kann man versuchen drum rum zu reden, aber nach dem langen Aufenthalt in Malaysia sind wir nicht toleranter gegenüber dem Islam geworden. Es ist, wie es ist, wir empfinden viele Aspekte die zum muslimischen Glauben dazu gehören als störend. Die Gesänge aus den Megaphonen der Minarette sind meist furchtbar schräg, ertönen polyphon aus allen Richtungen gleichzeitig und über den Tag verteilt auch zu den unchristlichsten Uhrzeiten mit voller Lautstärke. Wir haben da keine Lust mehr drauf und sehnen uns zurück auf das hinduistische Bali. Dass in muslimischen Ländern selbst Kleinkinder schon Kopftuch tragen löst bei uns die Diskussion über die Sexualisierung junger Mädchen aus. Das ist einfach nicht unsere Kultur, wir teilen nicht die gleichen Wertvorstellungen und können viele muslimische Regeln höchstens tolerieren, aber nicht gut heißen.



Da wir an einem Samstag eintrafen mussten wir bis Montag warten, um unseren Antrag zu stellen. Warum auch immer, die Ämter in Indonesien sind am Sonntag zu und nicht am Freitag, wie man durch den Einfluss des Islam vielleicht glauben könnte. Zur Verlängerung des Visums braucht man eine Kopie des Reisepass und eine des Einreisestempels, einen Nachweis über die Weiterreise, 335.000 Rupiah (IDR). Hatten wir fast alles... Rings um das Amt hat es einige Kopierläden, die auch irgendwann im Laufe des Vormittags öffnen. Formular ausfüllen - Nummer ziehen - Papierkram abgeben - in vier Tagen für Fingerabdrücke und Fotos wiederkommen, hieß es. Wir wollten nicht länger in der Stadt warten und zogen nach Batu Layar, einer langgezogenen Siedlung zwischen Mataram und dem touristischen Örtchen Singiggi. Leider war auch hier das Müllproblem präsent, aber die ländliche Kulturlandschaft war ansprechender als die Stadt. Wir nahmen das Angebot an einen Schnorchel-Trip nach Gili Nanggu zu unternehmen. Für 950.000 IDR hatten wir einen Privat-Auto, was uns in den Südwesten Lomboks brachte und ein typisches Boot mit zwei Auslegern, dass uns zu insgesamt drei verschiedenen Koralleninseln brachte. An diesem Tag war Wahltag auf Lombok und es waren einige indonesische Familien für einen Ausflug auf Gili Nanggu. Wir schnorchelten und tauchten in einigem Anstand um die Insel herum und betrachteten die üppigen Korallenbänke. Die Artenvielfalt war hier allerdings nicht so groß, wie an anderen Orten, die wir bereits erkundet hatten. Das Gros der einheimischen Touristen stand im hüfthohen Wasser am Strand, direkt neben dem Platz an dem die Boote hielten und fütterten fleißig Toastbrot an die Fische - nicht ohne die Plastikverpackungen im Meer zurück zu lassen.



Nachdem wir die Visa-Verlängerung in den Pass gestempelt bekamen ging es als nächstes auf die berühmten Gilis im Nordwesten. Die ersten vier Tage waren wir auf der honeymoon island Gili Meno. Von diesen drei Gilis ist Meno die ruhigste und das Schnorcheln um die Koralleninsel ist lohnenswert. Gegen 11 Uhr kommen dann dutzende Boote der Schnorchel-Touren von Gili Trawangan an die Riffe von Gili Meno. Die Nähe zu so vielen Booten mit ihren Schiffsschrauben ist beängstigend und einem kann der Spaß am Tauchen und Schwimmen schnell vergehen. Also besser früh ins Wasser, bevor die stinkenden und lauten Boote von der Nachbarinsel übersetzen. Während unseres Aufenthaltes machten wir bei einer Aufräumaktion der Trash Heros mit. Der gesammelte Müll wird tatsächlich von der Insel geschafft. Müll ist auch auf den Gilis ein zentrales Problem, denn obwohl so viele Touristen die kleinen Eilande besuchen, gibt es doch kein System den Müll wieder weg zu schaffen. Der Großteil landet einfach in der Inselmitte und wird planlos aufgehäuft, inklusive Giftmüll und Gefahrstoffen. Der Boom auf Gili Trawangan hatte zur Folge, dass Korallenbänke gesprengt und als Baumaterial abgebaut wurden. Jetzt lecken die Wellen die Strände der Insel weg, da die schützenden Kalkformationen im Wasser fehlen. Wir würden einen Besuch von Lombok und den Gilis von Deutschland aus nicht empfehlen, denn hier besteht nicht die nötige Weitsicht und das Müllproblem eskaliert zunehmends - man ist für so viele Besucher schlicht nicht gerüstet. Dennoch hatten wir ein paar schöne Tage auf Gili Meno, denn noch hat es nicht völlig seinen Charme als weltvergessene Trauminsel verloren.



Leider haben wir uns eine Magen-Darm-Grippe eingefangen und sind mit unseren Unternehmungen deutlich eingeschränkt. Gerade verweilen wir auf Gili Trawangan und planen die weitere Reise. Hier ist es sehr geschäftig im Vergleich zu Meno. Trawangan ist eine richtige Touri-Insel. Der Kontrast zwischen Einheimischen mit langen Klamotten und Kopftuch und Bikini-Europäerinnen könnte nicht größer sein. Obwohl illegal werden hier unverblühmt Magic Mushrooms an die Touristen verkauft und es wird sogar auf Schildern dafür geworben: Magic-Shake prepared by Dr. Feel Good. Das Tauchen und Schnorcheln mit den Touristen-Massen ist irgendwie nicht attraktiv, zumal die lokalen Riffe nach Jahrzehnten der Dynamitfischerei immer noch in einem sehr schlechten Zustand sind. Eigentlich wollten wir hier nur kurz schlafen und auf ein Schnellboot nach Bali umsteigen. Die kürzlichen Ausbrüche des Agung auf Bali verunsichern uns etwas. Wir warten unsere Genesung ab und werden sehen, wie unsere Reise weiter geht. Mit den tausenden Inseln Indonesiens gibt es viele Möglichkeiten, aber der Vulkan schränkt auch den Flugverkehr ein und eigentlich wollten wir nicht mehr so viel Fliegen, sondern noch mehr Zeit auf Bali verbringen. Da dieser Post sehr viel negative Eindrücke enthält, wollen wir mit etwas generell sehr positivem abschließen: Die lokale Bevölkerung auf Lombok und den Gilis begegnete uns stets mit Freundlichkeit und ehrlichem Interesse. Egal ob auf dem Land, in der Stadt oder einer kleinen Insel - jeder lächelt dich an und freundliche Worte werden überall erwidert. Selbst Menschen, die viel weniger haben als wir Europäer begegnen uns offenherzig und gastfreundlich. Hin und wieder wird versucht ein gutes Geschäft mit den reichen Touristen zu machen, lehnt man aber ab, so bleibt das Gegenüber weiterhin an einem Gespräch interessiert. Wir schätzen diese gastfreundliche Mentalität sehr.




Sonntag, 24. Juni 2018

Erster Stop auf Bali


Unser Aufenthalt in Indonesien beginnt auf Bali, der wohl bekanntesten Urlaubsinsel der 17508 Eilande des größten Inselstaates der Welt. Nachdem wir das letzte Jahr über immer zu zweit gereist sind, erwarteten wir nun sehr unterschiedliche Dinge von Bali und trennten uns daher für einige Zeit. Anna begab sich nach Ubud, dem kulturellen Zentrum der stark vom Hinduismus geprägten Insel. Dort versammeln sich viele Touristen um das umfangreiche Angebot von Yoga und Co zu nutzen. Anna belegte Sky-Yoga, Yin und Qigong Kurse und hatte große Freude an dem umfangreichen Angebot vegetarischer Restaurants. Außerdem ging sie mit den Trash Heros Müll sammeln und erkundete die Reisterrassen mit dem Fahrrad. Wir beide genossen es, während wir alleine reisten mit viel mehr Menschen in Kontakt zu kommen, als man es als Pärchen tut: Zu zweit ist man eben sehr aufeinander fixiert und es gibt nicht so viel Raum für neue Bekanntschaften. 





Wer die letzten Videos im Blog gesehen hat, der weiß bereits: Max war tauchen. Das berühmte Wrack der Liberty - einem amerikanischen Versorgungsschiff, dass nach einem japanischen Torpedoangriff auf Grund lief und später vom Strand in etwas tiefere Gewässer abrutschte - war definitiv ein Highlight. Einen Nachttauchgang kann Max dort nur empfehlen. Der Tauchspot lässt sich bequem vom Steinstrand von Tulamben aus erreichen und man benötigt kein Boot. Das Dive-Resort Sea Hua Ha Ha kann man nur jedem ans Herz legen, denn die Preise sind unschlagbar günstig und das Personal und die Ausstattung rundum überzeugend. In Amed verbrachte Max einige Zeit damit das Rollerfahren zu üben und unternahm einige Ausflüge zum Tauchen, Schnorcheln, den Reisterrassen und dem Wassergarten Tirta Gangga.






Dabei recherchierte Max einige Informationen zum Freediving. Ein Kurs zum Apnoe-Tauchen wird wohl unser nächstes großes Abenteuer, ihr werdet ja sicherlich davon lesen. Unsere Etappe als Solo-Reisende wurde alsbald ungeplant abgebrochen, denn Annas Kreditkarte ging verloren und nur Max reist mit mehreren Ersatzkarten. Witziger Weise spucken die momentan aber auch kein Bargeld aus und die Bank spricht von vorübergehenden Wartungsarbeiten. Also haben wir nur eine Kreditkarte die voll funktionstüchtig ist und haben uns deswegen in Mataram auf der Nachbarinsel Lombok getroffen. Die Verlängerung der Visa für Indonesien soll hier schneller und unkomplizierter ablaufen, dass finden wir dann morgen heraus. 

Donnerstag, 14. Juni 2018

Highlife in Kuala Lumpur

Kuala Lumpur ist eine echte Megacity, wie man sie in Deutschland nicht finden kann. Die Wahrzeichen der Stadt, der KL Tower und die Petronas Towers, jeweils über 400 m hoch überragen die Skyline aus Hochhäusern und dem endlosen Gewirr von Straßen, die sich bis in die Vorstädte verzweigen. Da liegt es nahe Unterkunft in einem Hochhaus zu beziehen und vom Ausblick zu profitieren. Zu viert ist eine Wohnung im Vortex Tower gar nicht teuer (etwa 40 € pro Nacht) und in der Tat waren wir mit dem Blick aus dem Fenster im 47. Stock sehr zufrieden. Vor allem Nachts hat man seine Freude an den Lichtern der Stadt. Der Verkehr ist schrecklich zäh, aber man kommt mit einer Kombination von kostenlosen Bussen und der günstigen Monorail ganz gut von A nach B.

Max und Anna nutzen die Malls um sich mit Textilien und Technik für die weitere Reise einzudecken. Die größte Investition war eine Tauch-Lampe, deren Kauf ja schon lange im Raum stand. Max kann es kaum abwarten, sie für Unterwasseraufnahmen und Nacht-Tauchgänge einzusetzen. Außerdem ging es in die Parks der Stadt und Lisa und Jonas erkundeten zusätzlich den Botanischen Garten. Unsere Unterkunft lag in Laufweite der Petronas und wir genossen die Licht- und Wassershow im angeschlossenen Park gleich hinter den Zwillings-Türmen. Von dort aus hat man sicherlich den besten Blick auf die mächtigen Bauwerke, deren Architektur aus der Ferne aber zugleich auch filigran wirkt. Jonas brachte den Vergleich zu Kristallen an. 





Wir hatten viel Spaß zusammen und durchstreifen mitunter ziellos die Straßen, auf denen es besonders Anna viel zu heiß wurde. Die Großstadt bietet zwar interessante Eindrücke, ist aber hektisch, von den Abgasen der Fahrzeuge im stockenden Verkehr vernebelt und für uns immer nur Mittel zum Zweck. Für die Ausreise nach Indonesien war Kuala Lumpur mit seinem Internationalen Flughafen ein in erster Linie praktisches Ziel. Den Zugang zu billigen importierten Produkten und eine einigermaßen ausgestattete Küche in unserem Sky-Apartment nutzen wir für gemeinsames Kochen. Aber das Abflugdatum von Anna und Max rückte unaufhaltsam näher und schon bald war es an der Zeit sich von Jonas und Lisa zu verabschieden. 


Als letzte gemeinsame Aktivität erkoren wir einen Kochkurs in einem Privathaushalt, den wir über die Agentur Withlocals buchten. Bei Ruth zuhause lernten wir ein paar Tricks der indischen Küche. Genauer der Küche aus Mangalore. Diese Region wurde von holländischen und portugiesischen Kolonialherren geprägt. Ruth ist Christin und gab uns interessante Einblicke in den Vielvölkerstaat Indien. Müssen wir es erwähnen? Die gekochten Speisen waren köstlich. Hier das Handout mit Details und Rezepten: The Indian Food Trail Mit vollem Bauch und reichlich Masala-Gewürzmischung in der Tasche verließen wir glücklich das Apartment.



Aller Abschied fällt schwer, hatten wir uns doch schnell an das Reisen mit Jonas und Lisa gewöhnt. Aber nachdem mittlerweile fast 3 Monate vergangen sind, seit dem wir zum ersten Mal malaiischen Boden betreten haben, wollten wir weiter und noch mehr von Süd-Ost-Asien entdecken. Die beiden anderen steuern Ziele an, bei denen wir schon viele tolle Dinge entdeckt haben und für uns zwei geht es weiter nach Bali. Wir wünschen Jonas und Lisa viel Spaß auf ihrer weiteren Reise. Wer sich für die Abenteuer der beiden interessiert, der kann sich unter folgendem Link auf dem Laufenden halten:

In den drei Monaten auf der malaiischen Halbinsel und den nahen Inseln haben wir zu zweit knapp 6000 € ausgegeben. Etwa ein Drittel der Kosten entfallen jeweils auf Unterkunft sowie Essen & Trinken und das letzte Drittel auf Transport, Einkäufe und Unternehmungen. Die größten Ausgaben waren unsere in Butterworth bestellten Brillen und Kontaktlinsen mit knapp 600 €. Eine vergleichbare Summe haben wir für das Tauchen ausgegeben, davon fast die Hälfte für Max Tauchkurse auf Perhentian. Verhältnismäßig teuer waren auch die Tage in Singapur, wo wir insgesamt knapp 400 € ausgegeben haben. Statt einer teuren Anreise haben wir unser Budget also mit dem Brillenkauf und dem Tauchen gut ausgeschöpft.

Wir mussten uns mit unseren Unternehmungen nicht einschränken, denn Malaysia ist nach wie vor ein günstiges Reiseland. Es fallen zum Beispiel keine Visa-Gebühren an, und auch das Abheben von Bargeld war für uns kostenlos. Die Touristensteuer und GST schlagen etwas auf das Preisniveau auf werden aber nicht überall so ernst genommen bzw. gerade auch offiziell ausgesetzt. Wie immer wird es auch eine kurze Zusammenfassung unserer Erfahrungen zu Malaysia geben, sobald wir Zeit dafür finden. Gerade fehlt eigentlich noch das Resümee für Vietnam und auch zu Süd-Thailand haben wir noch nichts veröffentlicht... Immer dieser Stress. 😁

Montag, 11. Juni 2018

Kunst in Ipoh

Über unzählige Serpentienen ging es von Tanah Rata nach Ipoh. Als wir ausstiegen war von der kühleren Bergluft nichts mehr zu spüren und die tropische Schwüle hatte uns wieder eingehüllt. Zu viert zu reisen hat seine praktischen Vorzüge, denn wir konnten uns die Kosten für eine Wohnung im Hochhaus Octagon teilen und hatten so eine günstige Unterkunft mit reichlich Platz, dem Blick über die Stadt und außerdem einen Pool zur Abkühlung. Die Mall, die wir von unserem Fenster im 16. Stock schon sehen konnten versorgte uns mit lange vermisstem, wie Käse, eingelegten Gürkchen und Sauerteig-Brot.

Am nächsten Tag erkundeten wir die Straßenkunst und Geschäfte der Stadt. Unser Highlight war eine Ausstellung mit Miniaturen aus Teig. Anstatt die Figuren zu bemalen wurden sie aus eingefärbtem Teig Stück für Stück modelliert, was viel Geduld erfordert. Die kunstfertigen Szenen zeigen Momentaufnahmen der chinesischen Geschichte und der Eintritt kostet nur 1€. Unser Aufenthalt in Ipoh war nur kurz. Lisa und Max machten noch einen Abstecher zum historischen Bahnhof und kauften Tickets für die Weiterfahrt nach Kuala Lumpur am darauf folgenden Morgen.






Samstag, 9. Juni 2018

Abwarten und Tee trinken

Die Cameron Highlands sind eine berühmte Attraktion in Malaysia und werden vor allem von asiatischen und auch malaiischen Touristen aufgesucht. Angezogen von den gemäßigteren Temperaturen in den Bergen erfreuen sich die Menschen besonders an den landwirtschaftlichen Produkten, die wir auch aus den nördlichen Breitengraden kennen. Erdbeeren wachsen dort ganzjährig und sind der letze Schrei. Nicht nur die Asiaten können gar nicht genug davon kriegen, auch für uns ist die Erdbeere etwas besonderes geworden, bekommt man sie doch nur sehr selten so dicht am Äquator. Für die Touristenmassen wurden zahlreiche Betonburgen in die Berglandschaft gepflanzt, die noch unattraktiver sind, als die Plastik-Zelte der Erdbeer-Plantagen.

Etwas abseits der Hauptstraße hinter den Orten Tanah Rata und Brinchang, deren Gesicht stark vom Massentourismus geprägt ist, findet man die wunderbar anzuschauenden Tee-Plantagen von BOH. Es empfiehlt sich mit dem lokalen Bus bis zum Abzweig von der Hauptstraße zu fahren und von dort aus zu laufen. Der Weg führt etwas über eine Stunde durch die von den heckenartig beschnittenen Tee-Büsche, welche die Hügeln rings umher mit sattem grün bedecken. Allein für diesen Spaziergang lohnt sich der Besuch der Cameron Highlands. Die Ausstellung zur Geschichte und Produktion von BOH-Tee ist eher nebensächlich. Läuft man durch die gigantischen, aber verwaisten Einkaufszentren oder blickt in die leeren Fenster der Betonburgen, dann bedauert man, wie fehlgeleitete Investitionen und Bausünden die Region in den letzten Jahren verändert haben.












Lieblingsbilder von der Lieblingsinsel