Montag, 30. Oktober 2017

Wie es weitergeht

Die Zeit in Deutschland gestalten wir  so abwechslungsreich wie möglich. Da unser Aufenthalt nur vorübergehend sein soll kümmern wir uns nur wenig um berufliche Perspektiven. Max besucht sehr häufig seinen Vater am Krankenbett und verbringt überhaupt viel Zeit mit seiner Familie. Außerdem kümmert er sich um eine schmerzhafte Gewebekapsel an seinem dicken Zeh, die operativ entfernt wird. Da das nicht gerade die erfreulichsten Umstände sind, ist Max manchmal ganz schön verstimmt. Was ihm an dem Aufenthalt in der Heimat wirklich sehr gefällt ist das gute deutsche Essen. Von Bismarck-Hering über Grünkohl, Blaukraut oder Sauerkraut bis hin zu Kässpatzen, es ist eine wahre Mast! Am besten ist natürlich das wunderbare Brot hierzulande. Anna ist nicht die ganze Zeit in Torgau, sondern besucht wiederholt Freunde und Familie in Bayern. Zusätzlich hat sie Spaß an der Mitgliedschaft im Fitness-Studio. Aber ihr fehlt eine richtige Aufgabe und somit sind wir beide froh, wenn wir wieder reisen können. Max ist auf jeden Fall sehr froh, dass Anna mit ihm zusammen nach Deutschland geflogen ist. Für Anna ist es zu Recht ganz wichtig auch ihre Freundinnen zu besuchen, wenn sie jetzt schon in Deutschland ist.

Wendelstein im Schloss Hartenfels

Schloss Hartenfels in Torgau

Es ist ein echtes Wunder, denn Max Papa ist nach vielen Wochen Bewusstlosigkeit inzwischen wieder aufgewacht, spricht wieder und kommt gut ohne intensivmedizinische Maßnahmen aus. Es geht im so gut, dass mittlerweile seine Reha im NRZ Leipzig in der Nähe von Wurzen begonnen hat. Alle sind sehr dankbar für diese positive Entwicklung mit der fast nicht mehr zu rechnen war. Dennoch steht Max Vater noch immer ein langer Weg der Genesung bevor. Zusätzlich zu den Folgen von Unfall und Krankheit machen ihm die Begleiterscheinung der langen Zeit im Krankenhausbett zu schaffen. Da Max Papa immer ein begeisterter Heimwerker und Hobbygärtner war und viele Projekte im und um das Haus begonnen hatte, bleiben diese unvollendet. Viele der Baustellen am Haus werden je nach Aufwand von beauftragten Handwerkern übernommen, selbst fertig gestellt oder zu einer Übergangslösung aufgeräumt. Im Garten gibt es neben den vielen zu erledigenden kleineren Handgriffen eine erfolgreiche große Aktion, bei der Max mitsamt seinem Bruder und dem extra angereisten Onkel sieben Kubikmeter komprimierten Grünschnitt in einem Container sammeln und abholen lassen.


Das Elternhaus von Anna wird jetzt umgebaut, denn ihre Schwester zieht samt Lebenspartner dort ein und ein Verkauf der Immobilie ist somit kein Thema mehr. Bei ihren Aufenthalten in Leinach und auch Torgau unterstützt sie unsere Familien bei der Hausarbeit. Als ein Beispiel sei das Verarbeiten von Äpfeln aus den Familiengärten zu Apfelmus und Apfelkuchen genannt. Immer wenn Anna wieder zum jeweils anderen Elternhaus aufbricht sind alle traurig, denn an selbst gebackenen Kuchen kann man sich schon mal gewöhnen. Aber auch sonst ist Anna tatkräftig am renovieren, Sachen herumschleppen, Kochen, Putzen und gute Laune verbreiten. Ein echter Zugewinn - finden Max und die anderen.


Max besucht seine Schwester in Dresden und zusammen mit Anna geht es auch ein Wochenende zu Max Bruder nach Halle. Die Zeit mit unseren Geschwistern ist harmonisch und macht wirklich Spaß. Zum Glück verstehen wir uns gut, denn auch die jeweiligen Lebenspartner sind sehr sympathisch und es gibt lebhafte Gespräche und gemeinsames Kochen sowie Spieleabende. In Dresden sehen wir eine Ausstellung mit animierten 360° Bildern von Klimt, Van Gogh und Monet. Am Abend gehen wir durch die beleuchtete und wirklich herrliche Altstadt. In Halle spazieren wir unter anderem auf die Hausmannstürme und genießen den Blick über die Stadt. Beim abendlichen Spaziergang an der Peißnitz beobachten wir eine Gruppe Randalierer, die dann wohl auch für zwei brennende Bagger verantwortlich sind. Wir rufen die Feuerwehr und machen eine Aussage bei der Polizei.


Max geht zusammen mit seinem besten Kumpel seit Schulzeiten zum Abiturienten-Treffen, das zufälligerweise genau während unseres Aufenthaltes in Deutschland stattfindet. So ein Treffen zehn Jahre nach dem Abitur ist schon etwas Skurriles, denn viele sind verheiratet und haben Kinder. Andere konnten nicht anwesend sein, denn sie sind gerade auch auf einer Langzeitreise. Die meisten machen irgendeinen Job oder immernoch oder schon wieder eine Ausbildung. Max hat aber niemanden sonst getroffen, der bereits einen Doktortitel hat - oder der gerade arbeitslos ist und bei Mutti wohnt, so wie er. Bei einigen versteht man garnicht, warum man sich nicht häufiger sieht, aber scheinbar hat man einfach nicht die Zeit die vielen alten Bekanntschaften zu pflegen. Das kennt wahrscheinlich jeder von sich selbst. In den nächsten Wochen will Max aber auf jeden Fall noch Freunde aus der Studienzeit besuchen und fährt daher nach Tübingen, Weimar und auch Würzburg.


Mit der deutlichen Verbesserung des Gesundheitszustandes von Max Papa, der komplikationslosen OP an Max Fuß und der schönen Zeit, die wir mit Freunden und Familie verbringen konnten und noch können ist es jetzt an der Zeit die Weiterreise zu planen. Am 20.11.2017 fliegen wir nach Bangkok, Thailand. Bis dahin überprüfen wir nochmal unsere Packliste und werden sicherlich einige Dinge aussortieren, die wir vor allem für die niedrigeren Temperaturen im Hochgebirge eingepackt hatten. Stattdessen investieren wir in neue Technik, denn wir möchten gerne noch bessere Bilder und Videos schießen und uns die Arbeit am Blog und bei der Recherche nach Reiserouten und Ausflugszielen erleichtern. Wir kaufen eine superzoom Reisekamera, eine neue Actioncam und ein kleines Netbook. Details und ein Testbericht folgen demnächst. Wir freuen uns riesig auf den nächsten Abschnitt unserer Reise und sind gespannt auf Südostasien mit einen vielen facettenreichen Ländern. Eine konkrete Reiseroute haben wir wie immer nicht geplant, aber wir freuen uns natürlich sehr, wenn ihr wieder mit uns auf Entdeckungstour gehen wollt.

2 Kommentare:

  1. Hallo ihr zwei,

    Es freut mich sehr, dass doch alles so gut ausgegangen ist und ihr bald wieder auf Reisen gehen könnt :-) Ich hoffe ihr erholt euch noch richtig gut in Deutschland und könnt dann die Reise wieder richtig genießen!

    Liebe Grüße aus Trondheim (wo gerade schon der erste Schnee fällt),
    Christoph

    P.S.: Falls ihr eure Sachen für Niedrigtemperaturen vorm aussortieren noch mal nutzen möchtet, bevor es nach Thailand geht, wir haben hier Platz für Besuch ;-) Die Lichtverhältnisse sind außerdem auch schön anspruchsvoll für Kameratests :-P

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  2. Immer diese Banausen aus Halle.
    Tolles Video und schöner Text, es war großartig mit Euch und Lisa sowie Jonas können noch eine Weile von diesem genialen Wochenende zehren. :)

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